Der Bundesverband für Fledermauskunde Deutschland e.V. (BVF) hat ein neues Positionspapier zum Ausbau der Nutzung der Windkraft veröffentlicht, in dem die sogenannte Schutzgüterabwägung zugunsten der Belange der Erneuerbaren Energien (EE) im Sinne von inhaltlich vereinfachten Planungsverfahren kritisch hinterfragt und diskutiert wird. Des Weiteren werden Nachbesserungen beim Bau und Betrieb der WEA hinsichtlich des Fledermausschutzes gefordert.

Die Forderungen kurz und knapp:

  1. Biodiversitätsschutz und Klimaschutz sind gleichwertig zu betrachten.
  2. Der Individuenschutz ist unabdingbare Grundlage für den Populationsschutz von Fledermäusen.
  3. Der Einfluss von WEA auf Fledermäuse wird systematisch unterschätzt.
  4. Entwicklung eines nationalen Bestandsmonitorings für Hochrisikoarten an WEA sowie die Etablierung von Artenhilfsprogrammen für Arten mit negativem Bestandstrend, wie dem Großen Abendsegler.
  5. Dichtezentren sind als Schutzmaßnahmen für Fledermäuse nicht zielführend und zudem sollte ein Mindestabstand von 500 m zu den bekannten Habitaten eingehalten werden.
  6. Stopp des Ausbaus von WEA im Wald.
  7. Genehmigungen von WEA nur nach umfassender Vorprüfung auf Quartierverbünde.
  8. Geeignete Abschaltauflagen für alle WEA, insbesondere für Bestands-WEA.
  9. Zwingende Überprüfung von vorgesehenen Vermeidungsmaßnahmen.
  10. Verzicht auf technische Vergrämungsmaßnahmen, da diese nicht zielführend sind.
  11. Ausbau und Betrieb von Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen (akustisches Monitoring mit pauschalen Abschaltzeiten).

Download des kompletten Positionspapiers

zur Webseite des BVF: https://bvfledermaus.de

2022_BVF_Position_Ausbau_der_Windenergienutzung

Bundesverband (BVF) hinterfragt Pläne der neuen Regierung hinsichtlich der Abwägung des Artenschutzes zugunsten der Windenergie
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